40 & Single? Ein später Weg zu Schwangerschaft
Meine Schwester und ich wuchsen in einem liebevollen Zuhause mit beiden Elternteilen auf. Unsere Mutter wiederholte stets, dass sie sich für uns beide auch eine solch erfüllende Familie wünscht, wie sie sie hat. Während ich schon mit 20 heiratete und kurz darauf unsere Zwillinge gebar, fand sich meine ältere Schwester mit 38 Jahren partner- und kinderlos vor. Auf ihren Entschluss, trotz Single-Daseins Kind(er) zu gebären, begann ihr Weg zur späten Schwangerschaft.
Später Kinderwunsch? An wen wenden wir uns jetzt?
Auf ihren Kinderwunsch folgten das Absetzen der Pille und vermehrte Besuche beim Gynäkologen. Nicht nur ihr Alter erschwerte ihr die Empfängnis, auch der jahrelange Gebrauch von Hormon basierten Verhütungsmitteln hielt sie vom schwanger werden ab. Zudem war sie der gesellschaftlichen Kritik ausgesetzt, verantwortungslos zu handeln, da sie im Risikoalter ein vaterloses Kind auf die Welt setzen wollte.
Da ihr weder Kinderwunschkliniken, noch Gynäkologen bei der Erfüllung ihres Wunsches der späten Schwangerschaft helfen konnten, machte sie sich nach zwölf hoffnungserfüllten Monaten eigenständig an die Recherche.
Späte Schwangerschaft birgt viele Risiken
Nach unzähligen Artikeln rund um das Thema späte Schwangerschaft wurde sie von vielen Seiten mit den dazugehörigen Risiken konfrontiert. Besonders überraschend fanden wir, dass eine Frau schon ab 35 Jahren als Risikoschwangere gilt. Hier drohen Mutter und Ungeborenem folgende Gesundheitsrisiken:
- erhöhtes Fehlgeburtenrisiko
- hoher Blutdruck
- Thrombose
- Schwangerschaftsdiabetes
- Risiko für Trisomie 21
Eine Schwangerschaft ab 40 hingegen birgt deutlich höhere gesundheitliche Risiken, die sogar tödlich enden können:
- Gestose (Schwangerschaftsvergiftung)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Fruchtwasserembolie
- Nierenversagen
Einen Hoffnungsschimmer fand sie dann nach weiteren Untersuchungen. Sie besagten ihr beste Gesundheit und ausreichend vorhandene Eizellen und bildeten eine gesunde Grundlage für die vermeintlich bevorstehende Schwangerschaft.
Wie soll man nun mit den vielen Informationen umgehen?
In ihrer Recherche stieß sie letztendlich auf die ihr zuvor unbekannte “Sympto-Thermale-Methode”, die gleichermaßen zur Empfängnis und Verhütung angewendet wird. Sie las und schaute Beiträge unterschiedlicher Art und versuchte die natürliche Methodik zur Kontrolle ihrer Fruchtbarkeit eigenständig an sich. Nach dem ersten Monat schien sie mit den unterschiedlichen Informationen und Erfahrungen etwas überfordert und suchte nach einer Anlaufstelle für Beratung zur späten und natürlichen Schwangerschaftsempfängnis. Mehr Informationen können Sie im Blog zu natürlichen Familienplanung lesen.
Lerne die Kontrolle über deinen Zyklus
So stieß sie auf Fertility-education, wo sie in regelmäßigen Online-Meetings bei Fragen zur STM-Methode und bei der Auswertung ihrer Resultate begleitet wurde. Sie fand als Ansprechpartnerin Gründerin der Weiterbildungsplattform Arevik Aivazova , deren jahrelange Berufserfahrung in der Pharmakologie liegt. Sie machte es sich zum persönlichen Anliegen, möglichst viele Frauen über ihre natürliche Fertilität aufzuklären. Meine Schwester lernte, wie sie lediglich mit einem Fieberthermometer und der Fertilitätstabelle ihre fruchtbaren Tage bestimmen kann.
Nach nur drei Monaten stabilisierte sich ihr Monatszyklus und ihre fruchtbaren Tage wurden vorhersagbar, was eine Terminvereinbarung mit dem lokalen Kinderwunschzentrum ermöglichte, die mit der Samenbank für die bevorstehende Samenspende zusammenarbeitete. Nach der ersten erfolglosen künstlichen Befruchtung erreichte uns wenige Monate später die Nachricht über ihre Schwangerschaft, die problemlos ablief.
“Das Risiko war es wert“, sagt meine mittlerweile 42 jährige Schwester lächelnd zu mir. „Besser spät schwanger, als nie!“. Dabei streichelt sie mit ihrer Erstgeborenen gemeinsam über ihren kugelrunden Bauch.