Do’s and Dont’s beim Bachata Tanzen

Tipps und Tricks beim Bachata-Tanzen, die du unbedingt beachten solltest! 

In meinem heutigen Blogbeitrag geht es um die wichtigsten No-Gos auf der Tanzfläche und wie du sie vermeidest. Immer wieder sehe, höre oder erlebe ich beim Bachata-Tanzen Dinge, die einfach nicht dazugehören. Aus Respekt, Wertschätzung und Anstand gibt es einige Dinge, über die ich gerne aufklären würde. Deswegen hier einmal meine Tipps und Tricks. Ich hoffe, dass du dir meine Ratschläge zu Herzen nimmst.

Bachata: Leidenschaftlicher Tanz mit klaren Regeln zur Körpernähe

Bachata ist ein sinnlicher und leidenschaftlicher Tanz, der seine Wurzeln in der Dominikanischen Republik hat, und ist mehr als nur Bewegung – es ist eine Ausdrucksform, ein Kulturerbe und ein Gefühl der Gemeinschaft. Er zeichnet sich durch enge Körperhaltung und fließende Bewegungen aus, die eine besondere Verbindung zwischen den Tanzpartnern schaffen. Doch trotz der Nähe gibt es wichtige Regeln und No-Gos, die respektiert werden müssen, um ein angenehmes und respektvolles Tanzerlebnis zu garantieren. Dabei ist es wichtig, auf die Körpersprache sowie die An- und Entspannung des Gegenübers zu achten. Dieses intuitive Verständnis füreinander macht den Tanz besonders harmonisch und respektvoll. Wenn ein Follower verkrampft oder unentspannt wirkt, kann das darauf hindeuten, dass sie/er sich in den Armen ihres/seines Tanzpartners nicht wohlfühlt. Das kann viele Gründe haben und muss nicht unbedingt an der Tanzhaltung liegen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ich verkrampfe, wenn ich zu viel Druck und Enge spüre. Wenn mich ein Leader mit Kraft festhält und an sich presst oder seinen Kopf an meinen Hals klebt, ist mir das definitiv zu viel. Ebenso kann es für die Leader unangenehm sein, wenn ein Follower sich zu sehr an ihn schmiegt oder an seinem Hals „hängt“.

Daher mein Tipp: Starte mit respektvoller Distanz, besonders wenn du dein Gegenüber nicht kennst, und nähere dich langsam an, sodass es sich für euch beide gut anfühlt.

Nicht zu Touchy!

Hier kommen wir schon zum ‘Anfassen’. Achte darauf, wie und wo du dein Gegenüber berührst. Nicht jeder mag es, auf die gleiche Weise angefasst zu werden. Natürlich lässt sich ein gewisser Körperkontakt beim Bachata nicht vermeiden, und wer das überhaupt nicht möchte, für den ist Paartanz wahrscheinlich nicht das richtige Hobby. Dennoch gibt es große Unterschiede und feine Nuancen. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob du als Mann die Frau bei bestimmten Tanzbewegungen mit der Handinnenfläche oder der Handaußenfläche berührst. Ob du ihren Körper mit der ganzen Hand oder nur mit den Fingerspitzen „streichelst“. Oder auch, wo du deine Führungshand platzierst. All das lässt sich in Worten nur schwer erklären. Grundsätzlich gilt hier: Weniger ist mehr! Vor allem, wenn du mit jemandem tanzt, den du nicht kennst, was ja sehr häufig beim Social Dancing vorkommt.

Langsam starten

Gerade wenn du das erste Mal mit jemandem tanzt, ist es wichtig, herauszufinden, wie ihr beide miteinander harmoniert. Egal ob die Musik langsam anfängt oder direkt mit full Speed loslegt, es ist ratsam, die ersten Schritte ruhig und bewusst zu tanzen. Finde heraus, welchen Stil dein Tanzpartner bevorzugt, wie viel Erfahrung man mitbringt und ob er oder sie sich wohlfühlt. Das bedeutet, dass du als Leader nicht gleich mit komplexen Figuren starten, oder anspruchsvollen Moves loslegen solltest. Taste dich langsam heran und steigere die ‚Tricks‘ Schritt für Schritt, im Einklang mit der Musik und deinem Tanzpartner.

 

Nicht Too Much!

Viele Männer denken, dass sie beim Bachata-Tanzen alles zeigen müssen, was sie drauf haben, damit die Frau nicht gelangweilt ist. Aber Männer  bzw. Leader, ich kann euch nur sagen, und ich weiß, dass es vielen Frauen genauso geht: Ich tanze lieber einfach nur die Basic-Schritte und habe eine echte Verbindung zu euch, als in einem chaotischen Wirbelwind aus Drehungen und verknoteten Gliedmaßen zu enden. Du machst viel mehr Eindruck auf mich, wenn du sicher und entspannt führst. Wenn du die Musik fühlst und mich mit dieser Energie verbindest. Es stresst mich, wenn ich ständig gedreht und herumgewirbelt werde. Du musst nicht versuchen, mich zu beeindrucken oder zu unterhalten. Wenn du locker lässt und das Tanzen genießt, dann kann ich das auch. Deshalb liebe ich das Tanzen: um im Moment zu sein und dieses Gefühl zu genießen. Nicht, um ständig auf Hochspannung zu sein, weil ich mich extrem auf deine Führung konzentrieren muss. Natürlich mag ich es, hin und wieder herausgefordert zu werden, aber nicht jede Sekunde eines fünfminütigen Songs. Manchmal will ich einfach nur durchatmen und die Musik genießen.

Mehr Loslassen!

Das führt mich direkt zu den Ladies bzw. Followern. Wir neigen oft dazu, ungeduldig zu sein – besonders im Tanzunterricht, wenn wir denken, dass wir schon viel weiter sind als unser Tanzpartner. Dann übernehmen wir gerne die Führung, korrigieren unseren Partner oder meckern sogar ständig an ihm herum. Im schlimmsten Fall geben wir ihm die Schuld, wenn wir ihm nicht folgen können, weil er angeblich nicht richtig führt. Das ist jedoch oft nur teilweise richtig. Wir tragen unseren Teil dazu bei, wenn es „schiefgeht“, indem wir zu sehr festhalten und kontrollieren, anstatt loszulassen und zu vertrauen. Kein Wunder, denn im Alltag managen, entscheiden und lenken wir oft. Und dann sollen wir plötzlich auf Knopfdruck alle Kontrolle abgeben und uns völlig hingeben. Nicht so einfach, aber möglich! Wenn wir das schaffen, hat auch unser Tanzpartner ein viel leichteres Spiel und wir haben zusammen mehr Spaß beim Bachata tanzen. Das Thema Führen und Folgen ist übrigens ein eigenes Kapitel, über das ich einen separaten Blogbeitrag schreiben könnte, denn Bachata tanzen ist viel mehr als Schritte und Drehungen – es ist Kommunikation auf körperlicher und mentaler Ebene.

 

Zu viel Feedback

Mal ehrlich: Wer freut sich nicht über ein anerkennendes Lächeln oder ein zustimmendes Kopfnicken, wenn beim Tanzen etwas gut klappt? Worauf wir aber verzichten können, ist das ständige, lehrerhafte Nicken oder gar das Korrigieren und Belehren unseres Tanzpartners während des Tanzens. Besonders ich als Tanzlehrerin muss mich oft daran erinnern, vor allem wenn wir aus dem Takt geraten. Mein perfektionistisches Tänzerherz kann einfach nicht auf fünf tanzen, weil es die Eins so stark hört und fühlt. Aber es ist genauso irritierend und irgendwie auch respektlos, mitten im Tanz den Zeigefinger zu heben. Ich versuche daher, die Taktgeschichte immer charmant zu lösen, indem ich kurz die Führung übernehme und meinen Partner durch Körpersprache auf den „richtigen“ Takt lenke – obwohl es den eigentlich gar nicht wirklich gibt. Andere Hinweise oder Verbesserungsvorschläge hebe ich mir mindestens bis nach dem Tanz auf, denn dort gehören sie am ehesten hin. Wenn überhaupt, denn auch Ratschläge können nerven… Es sei denn, jemand fragt mich explizit um Hilfe.

Zu viel Schweiß!

Okay, ich gebe zu, das ist ein heikles Thema. Wir alle schwitzen, vor allem beim Bachata tanzen und bei hohen Temperaturen. Das ist total menschlich und sollte einem überhaupt nicht unangenehm oder peinlich sein. Aber es fühlt sich trotzdem oft unangenehm an. Wir können das Schwitzen nicht verhindern, aber wir können mit einem guten Deo – und ich meine nicht die stark parfümierten – unangenehme Gerüche verhindern und zwischendurch mal mit einem Handtuch den Schweiß abwischen. Jede:r Tänzer:in weiß, worauf er/sie sich einlässt, gerade in unserem karibischen Ambiente. Am besten ist es, vorzubeugen und vielleicht ein frisches T-Shirt zum Wechseln dabeizuhaben.

Zuviel Reden

Beim Bachata geht es ums Fühlen, nicht ums Reden. Fühlen braucht keine Worte – schon gar nicht in Form von Ansagen oder Mitzählen. Wenn du also den Takt mitzählen oder deinen Einsatz ankündigen willst, dann mach das maximal in Gedanken. Noch besser: Gib deinem Tanzpartner lieber ein Zeichen mit deinem Körper, wann es losgeht oder um in den Takt (zurück) zu kommen. Zum Beispiel kannst du beim Bachata mit einem Drop auf acht (leichtes, betontes in die Knie gehen) das Signal geben, dass du jetzt loslegen möchtest. Du kannst auch durch Atmung, den Tanzrahmen und Heben/Senken deines Körpers kommunizieren. Diese Möglichkeiten sind viel eleganter als lautes Mitzählen. Außerdem eignet sich die Tanzfläche nicht wirklich für lange Gespräche – erstens wegen der Lautstärke und zweitens, weil du in der Stille eine echte Verbindung zur Musik und zu deinem Tanzpartner herstellen kannst. Spare dir also Unterhaltungen über das Wetter oder die Erlebnisse der letzten Woche für später auf.

Genug Spaß

Denn am Ende geht es beim Bachata doch nur darum: pure Lebensfreude teilen und Spaß haben, nicht unbedingt ein Turnier gewinnen. Mein letzter Tipp also: Kopf aus, Herz an – fühlen und tanzen. That’s it!

Also, hab viel Spaß und genieße Bachata, Salsa, Kizomba & Co.! Übrigens: Auf dem Adicto – Fiesta de Espana 2025 könnt ihr mich treffen und wir können uns gerne persönlich austauschen und miteinander tanzen- mit diesem Code bekommt ihr noch auf die letzten Fullpass Tickets einen Rabatt.

 Ich freue mich auf dich!

Eure Pari

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert